Zurzeit befindet sich gerade vieles spürbar im Wandel. Die Zeit scheint stehengeblieben zu sein. Nichts funktioniert in den gewohnten Strukturen oder mit den bekannten Rhythmen. Der Atem ist angehalten, der Lauf der bisherigen Zeit verändert. Wir befinden uns in einer Zeit des Übergangs. Genau wie im Jahreskreislauf: Die letzten Spuren des – wenn auch milden – Winters sind verwischt. Das Alte ist abgeschüttelt und hervor tut sich nun alles Neue, in freudiger Erwartung, dem Spiel der Schöpfung und Kreation ihren Lauf zu lassen.
Die ersten Frühblüher bedecken längst die Wiesen. Ein leichtes Summen der Bienen und ersten Insekten ist zu vernehmen und auch das Vogelgezwitscher am Morgen begleitet nun wieder unser Aufwachen und Hineinfühlen in den neuen Tag. Zeiten des Übergangs sind immer ungewiss. Abschied und Unsicherheit gepaart mit Vorfreude und Neugier bestimmen diese Momente.
Die Menschen sind auf einer Entdeckungsreise. Um die Gefahren eines sich ausbreitenden Virus zu bannen, sind Zurückhaltung und Rückzug gefragt und zugleich darf Neues erblühen. Neue Formate des menschlichen Miteinanders entstehen: Konzertverabredungen via Facebook und Co., Online-Lernformate, kreative Ideen zur Gestaltung eines neuen Familienalltags. Die Zeit der Ungewissheit bringt außerdem ein neues Bewusstsein und Wertschätzung für diejenigen, die die Basis unserer Gesellschaft bilden, nicht nur in Krisenzeiten: Versorger*innen, Hersteller*innen und Lieferant*innen von Lebensmitteln sowie Ärzt*innen, Kranken- und Pflegepersonal und Pädagog*innen …. Was tun in dieser Zeit, die uns so klar vor Augen führt, dass wir nichts unter Kontrolle haben? Und dass die einzige Art, das Leben zu leben ausschließlich eins erfordert, nämlich Hingabe! Hingabe, an das was ist. Annehmen von dem, wie es ist. Nicht im Widerstreit sein damit, sondern geduldig ausharrend und nicht verzagend.
Jetzt gerade in dieser Zeit erinnere ich mich an eine kleine Haselnuss, die ich als Glücksbringer in meiner Hosentasche habe, seit sie mir im Februar von einer Märchenerzählerin geschenkt wurde. In gemütlicher Runde mit Tee und Wein durfte ich die Geschichte des Aschenbrödels hören, die davon erzählt, wie wichtig der Glaube an Wünsche ist. Denn in gefühlt tiefer Verzweiflung, bleibt uns oft nichts anderes mehr übrig, als uns das Gute zu wünschen und Kraft, Hoffnung und vor allem Vertrauen in das zu legen, was noch kommen wird.
Der Haselnussbaum ist ein klassischer Frühlingsbote. Seine Blüten zeigen sich bereits im Februar und dienen den Bienen als eine der ersten Nahrungsquellen. Bei den Germanen und Kelten wurde die Hasel als Baum des Wissens verehrt, der außerdem Schutz vor Hexerei, Blitzschlag und Krankheiten bieten sollte. Seit jeher werden ihm magische Kräfte nachgesagt, ob als Wünschelrute oder sogar – wie in Harry Potter – als Zauberstab.
Drei Haselnüsse ermöglichen Aschenbrödel, etwas zu erleben, was sie sich zuvor fast nicht gewagt hätte zu erträumen. Manche Dinge sind für uns und innerhalb des Systems, in dem wir uns gerade befinden schier unvorstellbar und dennoch gibt es – und das nicht nur im Märchen – einige Beispiele, die zeigen, dass etwas, das zuvor als unmöglich erschien, wahr werden kann. Also lasst uns nicht aufhören zu träumen! Die Zeit des Wünschens ist wieder zurückgekehrt! Uns alle hält derzeit ein Virus beschäftigt, der am bedrohlichsten die Lunge angreift, ausgerechnet das Organ, das graphisch dargestellt wie ein kleiner Lebensbaum aussieht. Welch Ironie! … der Lebensbaum steht als Symbol für eine intakte Natur und ein soziales Miteinander. Doch der Großteil unseres menschlichen Tuns auf dieser Erde steuert uns mit großer Gewissheit in eine unwiederbringliche Katastrophe hinein: das Klima kollabiert, Tierarten sterben aus, Meere sind voll von Plastikmüll, Waldbrände und Überschwemmungen unglaublichen Ausmaßes bedrohen uns … Menschen verlieren ihre Heimat, ihren Halt und ihr Leben … Lasst uns endlich wieder dem Ruf der Haselnuss folgen! Lasst uns endlich wieder daran glauben, dass neue Träume wahr werden können. Lasst uns träumen, wünschen, neu kreieren. Lasst uns aussteigen aus dem alten Unguten. Lasst uns etwas Neues erfinden, das alle mitnimmt! Lasst uns etwas tun für den Lebensbaum in uns und alle Lebensbäume und alle Lebensräume auf dieser Erde! Lasst uns diese Geschichte später weiter erzählen mit „Es war einmal …“ und dann „… und sie lebten alle glücklich bis an ihr Ende“.
KIch wünsche allen viel Kraft, Vertrauen, Mut für Neues und vor allem viel Gesundheit! Wir sehen uns bei nächster Gelegenheit am Haselbaum. Von dort starten wir gemeinsam, um bei einem Coaching-Reflexionsspaziergang über deine größten Träume und Wünsche zu sprechen. Du möchtest gern wissen, wann genau es losgeht? Dann schreib mir! Ich freue mich auf dich!